Zwei Jahre hat es gedauert vom Recherche-Beginn bis zum Erscheinen dieses kleinen Büchleins vor ein paar Tagen.
Theas Stein gibt es wirklich.
Er ist das Geschenk der damals 9-jährigen Jüdin Thea Jacoby aus Hetzdorf in der Uckermark an ihre beste Freundin Irmela, die damals auch 9 Jahre war. Thea hat diesen Schatz an ihre Freundin verschenkt, als sie aus dem uckermärkischen Dorf fliehen und nach Berlin ziehen musste.
Als sie 12 Jahre alt war, hat man sie in Auschwitz mit ihrer Mutter sofort vergast. Ihr Vater Paul und ihr Bruder Herbert, die mit in diesem Transport saßen, kamen später im KZ ums Leben.
Die Geschichte von Thea und ihrer Familie macht deutlich, wie sehr die „große Politik“ im dörflichen Leben eines winzigen uckermärkischen Dorfes Widerhall fand.
Über Städte im Nationalsozialismus gibt es zahlreiche Untersuchungen.
Die Beiträge über Schicksale weitab der Metropolen fehlen noch.
Deshalb ist „Theas Stein“ nicht nur ein Beitrag zur uckermärkischen Regional-Geschichte, sondern auch ein Beitrag zur Vervollständigung der Erforschung jener 12 fürchterlichen Jahre, die noch die Generation der Urenkel nachhaltig beeinflussen.
Das Material zu „Theas Stein“ wurde in Jerusalem (Yad Vashem), Koblenz (Bundesarchiv), beim Internationalen Suchdienst Bad Arolsen, in Potsdam (Landeshauptarchiv) und in Hetzdorf (Zeitzeugengespräche) recherchiert, dokumentiert und nacherzählt.
Damit Thea und ihre Familie nicht in Vergessenheit geraten.
Dem Schibri-Verlag in Strasburg ist zu danken, dass er das Büchlein herausgebracht hat.