Der Internet-Garten in Hetzdorf (Uckerland). Garten-Tagebuch. Tag 6


Gestern war ich unterwegs, weshalb es keinen blog-Beitrag gegeben hat.
Wir hatten in BlickPunkt Uckermark gestern am Sonntag auf der Titelseite einen sehr schönen Beitrag über das Projekt, das damit nun auch in unseren Dörfern „angekommen“ ist. Die Menschen sprechen darüber. Und viele freuen sich und wollen den Garten besehen kommen. Es wird noch ein wenig dauern, bis wir die ersten blühenden Rosen genießen können.
Deshalb ist es gut, über den Garten selbst nachzudenken.
Er soll ein Pfarr-Garten sein, hat also in seinem Zentrum einen religiösen und spirituellen Bezug in der Tradition der alten Klostergärten. Es ist daher sinnvoll, mit dem Garten auch eine spezialisierte Bibliothek anzulegen, damit das Auge erkennen kann, was es sieht. Die Tradition der Kloster- und Pfarrgärten ist lang und abwechslungsreich. Die Bibliothek wird uns helfen, Orientierung zu finden.
Als Gestaltungselemente haben wir Wasser (ein Bach begrenzt das Grundstück!), wir haben Feldsteine (sie sind typisch für unseren Landstrich). Wir haben alte Obstbäume (z.B. einen wunderbaren alten Apfelbaum), wir haben wilde Bäume und wir haben Terrassen (der Garten war schon einmal „angelegt“, die alten Terrassen sind noch in Andeutungen erkennbar).
Wir wollen das Alte mit dem Neuen verbinden, wollen mit dem Vorhandenen arbeiten und es einbeziehen.
Auf altem Land soll Neues wachsen.
Deshalb werde ich am Mittwoch mit unserer Gartengestalterin erst einmal eine Bestandsaufnahme machen, um dann einen ersten Entwurf zu erarbeiten.
Ich möchte nur sehr vorsichtig in das Vorhandene eingreifen. Nach und nach soll das Neue wachsen.
Sicht-Achsen im Garten sollen „verschiedene Ansichtsmöglichkeiten“ eröffnen. So, wie es auch im Alltag sinnvoll ist: der Garten soll uns helfen, dieselbe Sache „aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten“.
Das bedeutet auch: der Garten soll verschiedene „Inseln“ haben, die natürlich miteinander verbunden sind, so, wie der Garten selbst ja viele Menschen miteinander verbindet, die uns Pflanzen für den Garten stiften. Dennoch sollen diese verschiedenen Aspekte des Ganzen harmonisch zusammenwachsen und ins Zentrum führen. Der Garten soll eine Hilfe sein „in der Mitte anzukommen“. In der Mitte des Gartens vielleicht. Aber auch in der eigenen Mitte.
Er soll also der Meditation dienen. Soll kräftige Handarbeit verbinden mit Lebensthemen.
Die besondere Stärke der Landschaft in Uckerland ist die Stille. Weshalb es ein stiller Garten werden soll, zu große Buntheit verbietet sich also.
Ich bin neugierig, was uns unsere Gartengestalterin rät.

Über stillefinden

dies ist der blog der Kirchgemeinden im Uckerland. verantwortlich: Pfarrer Ulrich Kasparick Hetzdorf 16 17337 Uckerland mail: Hetzdorf@pek.de auch bei facebook: https://www.facebook.com/pages/Kirchen-in-Uckerland
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